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Böllern und tröten

Hinter der Rickmer Rickmers rasen Raketen in den Himmel. Der riesige Dreimaster – tagsüber von Besucher:innen des Hamburger Hafens begafft und bestaunt – dient heute Abend als Kulisse. Zumindest von hier oben, ein paar Stufen über dem Hafen und etwas abseits des Trubels.
Der Hafen feiert Geburtstag, alle waren eingeladen und die meisten scheinen auch gekommen zu sein. Zwischen Elbphilharmonie und Fischmarkt drängen sich Anfang Mai drei Tage lang Zehntausende zwischen Imbissbuden, Bierständen und Bühnen. Das Feuerwerk am Samstagabend ist der Höhepunkt. Und deshalb schwillt die Menge während des Spektakels auch hier oben an.
„Auf jede Rakete einen Klimakleber“, grölt einer und erntet ein paar besoffene Lacher in der umstehenden Menge.
Es böllert und blitzt, es donnert und dampft. Rauchschwaden ziehen über die Elbe. Kurz scheint es, als wärs schon vorbei. Doch dann geht die Knallerei noch einmal los und mündet in das spektakuläre Finale.
Kaum ist die letzte Rakete verglüht, brandet Applaus von links nach rechts über das Hafengelände. Als sich die Neugierigen schon zum Gehen wenden – das nächste Pils ruft – folgt das Nachspiel. Die Schiffe und Fähren übernehmen für einige Augenblicke das festliche Lärmen. Aus allen Richtungen tröten sie ihre brummigen Signale über die nächtliche Stadt.
(Hamburg/sl)

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