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Wenn es schneit in Wien

Wenn es abends in Wien zu schneien beginnt, rechnet niemand damit, dass es am nächsten Tag in der Früh weiß ist. Manchmal passiert das aber doch. Ist es ein Samstag, dann verlässt nur das Haus, wer unbedingt will oder muss. Die Straße: erwartbar matschig. Die Überreste freitäglicher Eskapaden am Gehsteig: zumindest für eine Weile gnädig übertüncht.
Durch den Augarten – an anderen Samstagvormittagen mehr Sportplatz als Park – joggen nur wenige. Sie laufen noch langsamer als sonst, blinzeln aus ihren Kapuzen in das blendende Weiß, welches das gewohnte Winter-Graubraun verdeckt.
An der Straßenbahnhaltestelle Wartende beobachten staunend den Schneepflug, der die letzten Reste Gefrorenes vom Asphalt kratzt. Schnell, bevor sich der Matsch in simple Nässe verwandelt und die Räumfahrzeuge wieder in die Garagen zurückkehren können.
Am Abend verwandelt sich die Nässe in Glätte. Und am nächsten, allerspätestens am übernächsten Tag ist mit Sicherheit alles wieder vorbei.
(Wien/sl)

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