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Anleitung zum Weihnachtsmarktbesuch

Auf einen Weihnachtsmarkt geht man am besten in der Früh. Um 9 Uhr herum ist eine gute Zeit. Alle Stände, an denen man überteuertes lauwarmes Zuckerwasser kaufen müsste, sind noch geschlossen. Weit und breit kein Mensch. Zumindest fast. Ein paar Securities mit knallgelben Warnwesten laufen herum, ein Lieferant stellt soeben Bier und Mineralwasser neben einer geschlossenen Holzhütte ab.
Bewegt man sich dann etwas tiefer in den Christkindlmarkt hinein, hört man Geräusche aus den Standln. Hinter den herabgelassenen Holzverschlägen rumpelt und klirrt es. Die Vorbereitungen laufen – um 10 Uhr wird aufgesperrt.
Und siehe da: Die eine oder andere Hütte hat bereits geöffnet. Doch weder beim Kaiserschmarrn-Stand noch schräg gegenüber, wo Christbaumkitsch verkauft wird, sind Gäste zu sehen. Das mag auch am Wetter liegen, das heute ideal für einen ruhigen Weihnachtsmarktbesuch ist: Es regnet, und der Wind bläst die wenigen Tourist:innen, die sich bereits in die Nähe des Rathausplatzes wagen, wieder zurück in die Cafés und Museen. Ein paar Verwegene suchen Schutz unter einem Hüttenvordach. Auch ein Security steht da. Gesprächig ist er nicht – es ist ihm nicht zu verdenken an diesem nasskalt-windigen Dezembervormittag kurz vor Weihnachten.
Um die nächste Ecke sperrt soeben der erste Maronistand auf. Es geht bereits auf halb 10 zu. Höchste Zeit, den Christkindlmarkt wieder zu verlassen.
(Wien/sl)

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