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Chris Lohner entschuldigt sich

Der Wiener Hauptbahnhof ist auch an einem Streiktag kein ruhiger Ort. Das liegt daran, dass ein Bahnhof heutzutage ein Einkaufszentrum mit Fressmeile ist – und irgendwo gehts auch zu den Bahnsteigen. Auf diesen ist tatsächlich kaum jemand zu sehen am Nachmittag des Warnstreiktages der Eisenbahner:innen. Die Geschäfte und Essensstände aber bieten das gewohnte Bild. Und auch die wenigen anwesenden ÖBB-Angestellten, die verhinderte Fahrgäste informieren, haben einiges zu tun.
Das wiederum liegt daran, dass ein 24-stündiger Streik in Österreich nicht für internationale Schlagzeilen sorgt. Im Iran habe er vor seiner Abreise nichts gehört, erzählt ein junger Mann im Wartebereich. Am Flughafen habe er dann die gelben Bildschirmanzeigen gesehen, auf denen zu lesen war, dass keine Züge fahren. Da war ihm aber noch nicht klar, dass er deshalb nicht wie geplant nach Budapest weiterfahren kann, um dort seinen nächsten Flug zu nehmen. Sein Gegenüber wollte nur nach Innsbruck und hatte gehofft, mit einem Flixbus reisen zu können. „Aber die waren alle sofort voll“, sagt er. Nun sitzen sie plaudernd am Hauptbahnhof und nehmen die Sache locker. „Ich warte mal“, sagt der erste, „irgendwann wird es schon weitergehen.“
In der Haupthalle stehen ein paar Kamerateams herum. Doch die Berichte über den Streik sind bereits gedreht. Die Forderungen der Gewerkschaft sind ebenso vermeldet wie die Argumente der Gegenseite dafür, weshalb die Forderungen unmöglich erfüllt werden können. Heute sind keine Neuigkeiten mehr zu erwarten. Über die Lautsprecher entschuldigt sich Chris Lohner alle paar Minuten für die Unannehmlichkeiten.
(Wien/sl)

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