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Fluss mit Wiederkehr

„Jetzt muss i was fragen“, sagt der Angestellte der Admonter Pension und mustert unsere vollbeladenen Wägelchen, „was machts ihr mit dem?“
Ich folge seinem Blick zu meinem Gepäckturm auf Rädern.
„Ach das“, sage ich und erkläre, dass wir mit Booten angereist sind.
„Ach so. I hab schon geglaubt, ihr rennts mit dem aufn Berg aufi.“
In Wörschach inmitten des Ennstals wagten wir uns ins Wasser. Die Strömung so, dass man gut vorankommt, aber trotzdem entspannt fahren kann.
Die Insekten plagen, die Enns verströmt muffigen Geruch, die Autos rauschen oft etwas zu nahe am Fluss entlang. Auf halber Strecke holt uns ein Gewitter ein. Raus aus dem Wasser im Vor-Gewitter-Sturm. Rasch unter eine Autobahnbrücke. Staub wirbelt herum, doch es bleibt trocken. Ein Traktor mit vollbeladenem Anhänger bleibt stehen. Das Heu soll nicht nass werden, erklärt der Bauer. Nach zwanzig Minuten ist alles vorbei. Er startet seinen Traktor, wir ziehen unsere Boote ins Wasser zurück.
Bis zum Gesäuse-Eingang ist die Fahrt problemlos. Danach wechselt das zuvor gemütliche Gewässer zu hartem Wildwasser – nichts mehr für uns. Nach der Nacht in der Pension des neugierigen Herren also nur mehr ein paar Kilometer auf dem nun etwas flotter fließenden Fluss – mitten hinein ins prächtige Panorama des Gesäuses.
Später, als wir in der Nachmittagshitze auf den Bus zurück warten, hält ein Lieferwagen neben uns. „I glaub net, dass da ein Bus kummt“, eröffnet uns der Straßenarbeiter, während sein Kollege mit einem Gitter die Straße sperrt. Mangels passender Schilder hängt er “wegen akuter Lawinengefahr” dazu. Irgendwo da vorne wird ein lockerer Felsbrocken gesprengt. Die beiden amüsieren sich über das Lawinenschild, dann müssen sie weiter. Am Ende sind auch wir noch weggekommen. Doch das ist eine andere Geschichte.
(Wörschach, Admont/sl)

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